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DE
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Über 55 und
kein bisschen leise . . .
1955
war ein denkwürdiges Jahr: Durch den Beitritt der Bundesrepublik und der DDR zu
den Militärbündnissen NATO und Warschauer Pakt wird die deutsche Teilung
zementiert. In Moskau erreicht Bundeskanzler Konrad Adenauer die Freilassung
der letzten deutschen Kriegsgefangenen. Zehn Jahre nach Ende des Weltkrieges
schließt die Bundesrepublik zu den führenden Industriestaaten der Welt auf: Im
VW-Werk in Wolfsburg läuft der millionste Käfer vom Band und die Deutsche
Lufthansa nimmt den Flugbetrieb wieder auf. Der Rock`n Roll verschafft dem
neuen Lebensgefühl der Jugend Gehör, Elvis Presley startet seine erste
US-Tournee. Der Tod des Filmidols James Dean bei einem Autounfall löst vor
allem bei den Jugendlichen Bestürzung aus. In den USA wird das erste
McDonald‘s-Restaurant eröffnet.
Im
traditionell katholischen Fischbach ist dieses Jahr aber noch durch ein
weiteres Ereignis bemerkenswert: am 1 Januar 1955 wird hier eine evangelische
Kirchengemeinde gegründet, die auch die beiden Kelkheimer Ortsteile
Ruppertshain und Eppenhain umfasst und deren Wurzeln bis in die dreißiger Jahre
zurückreichen. Ende 1932 war in Fischbach eine Evangelische Frauenhilfe
gegründet worden, aus der sich dann später eine evangelische Gemeinde mit einem
Vikariat in Anbindung an das Evangelische Pfarramt Eppstein entwickelt hatte.
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Inzwischen
sind seit der Gründung der Gemeinde mehr als 55 Jahre vergangen. Aus der
Gustav-Adolf-Kirche von damals ist inzwischen die Evangelische Kirchengemeinde
St. Johannes geworden. Sie trägt ihren Namen in Erinnerung an eine
Wallfahrtskirche am Gimbacher Hof in Kelkheim und zählt heute mehr als 2500
Gemeindemitglieder.
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Wir
laden Sie ein, im Folgenden einige der prägenden Ereignisse aus der Geschichte
der Gemeinde Revue passieren zu lassen:
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01
Januar 1955
Auspfarrung
einer eigenen evangelischen Kirchengemeinde Fischbach aus der Evangelischen
Kirchengemeinde Eppstein durch die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau. Die neue Evangelische Kirchengemeinde Fischbach umfasst die
Orte Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain, sowie den Rettershof, Hof Gimbach
und die Lungenheilstätte in Ruppertshain. Fischbach wird Pfarrvikarstelle des
Evangelischen Pfarramtes Eppstein und Pfarrvikar Moers wird zum ersten
Verwalter bestellt. Die Gottesdienste hält er in einem Raum der Volksschule in
Fischbach und in den beiden Außenorten. Aus dem Verwaltungsausschuss und dem 1.
Kirchenvorstand sind folgende Namen bekannt: Emil Keil, Albert Moskwa, Emil
Schmidt, Frau Sauer, Martha Kilb und Herr Sander. Der 1. Kirchenrechner der
neuen Gemeinde wird Emil Schmidt aus Fischbach. In dieser Zeit wird über
Grundstückskäufe entschieden und mit dem Bau einer neuen Kirche, ohne Turm,
unter Leitung des Architekten Hoffmann aus Darmstadt, begonnen.
28
März 1958
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Einweihung
der neuen Kirche im Beisein von Kirchenpräsident Niemöller, der die Festpredigt
hält und die Einweihung gemeinsam mit Probst von der Nieden vollzieht. Probst
von der Nieden leitet seine Ansprache mit einem Psalmwort zum Sonntag Lätare
ein, in dem gesagt wird: "Es möge der Friede sein in deinen Mauern"
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Alle
Fischbacher Bürger - die katholischen wie die evangelischen - haben zu diesem
Anlass ihre Häuser mit rot-weißen Fahnen geschmückt. Da die Gustav-Adolf-Kirche
noch keinen Glockenturm hat und damit auch keine Glocken, wird das Läuten durch
eine Tonbandaufnahme über Lautsprecher nach außen übertragen.
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1.
Küster wird August Ernst aus Fischbach.
Dezember
1961
Die Gemeinde richtet in der Langgasse
7 in einem gemieteten Haus das Pfarramt ein.
Mai
1965
Es wird mit dem Bau des Pfarrhauses
und eines Kirchturmes begonnen. Metall für ein kleines Vierergeläut wird bei
der Fa. Rincker in Sinn gekauft und eingelagert
September
1966
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Das
Höchster Kreisblatt berichtet, dass die Gustav-Adolf-Kirche nun einen neuen
Turm besitzt, den Bauunternehmer Glöckner mit seinen Mitarbeitern in nur 30
Tagen errichtete. Dieser stiftete auch ein Vater-Unser-Glöckchen, das an der
Seitenwand der Kirche an einem Glockenträger befestigt wird und aus dem
Kircheninnenraum geläutet wird. Im Zeichen der Ökumene lässt der katholische
Pfarrer Pabst die Kirchenglocken seiner Kirche zur Begrüßung des neuen
evangelischen Kirchturmes läuten.
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Das
neue Pfarrhaus wird zum gleichen Zeitpunkt fertig.
24
Dezember 1966
Die vor einer Woche von der Firma
Rincker abgeholten Glocken werden im Glockenstuhl eingebaut. Sie tragen die
Namen der vier Evangelisten und ergeben mit ihren Tönen e, fis, gis und h einen
sehr harmonischen Klang. Um 18 Uhr läuten sie zum ersten Male zur Christvesper.
November
1968
Zum ersten Mal wieder Gottesdienst in
der renovierten Kirche. Nur durch große Spenden der Gemeindemitglieder,
Beteiligung der Zivilgemeinde Fischbach und der Kirchenleitung war die
Renovierung ermöglicht worden. Pfarrer Udo Weishaupt wird von Pfarrer
Grabowski, dem Vertreter für Dekan Knauss, in sein neues Amt als Inhaber der
Fischbacher Pfarrstelle eingeführt. Gleichzeitig wird die Liturgie der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau eingeführt. Ein neuer Organist, Herr
Schleyer, spielt die Orgel.
1975
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Pfarrer
Weishaupt beginnr mit Gottesdiensten in Form einer Evangelischen Messe, die er
als Elemente des Gemeindeaufbaus und nicht als isoliertes Ereignis betrachtet.
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Die
Frauenhilfe II wird gegründet, sie gehört dem Landesverband an.
1980
Architekt Wolfgang Philipp aus Darmstadt
entwarf die Pläne nach denen erst die Kirche umgebaut werden wird und dann ein
separates Gemeindehaus entstehen soll. Die katholische Kirchengemeinde stellt
während der umfangreichen Renovierungszeit die Hl. Dreifaltigkeitskirche
sonntäglich für den evangelischen Gottesdienst zur Verfügung. Die Konfirmanden
und Konfirmandinnen tragen erstmals weiße Kutten.
1981
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Eine
neue Fensterverglasung durch den Glaskünstler Bernhard Fischer aus
Niedernhausen erfolgt. Die Buntglasfenster sollen die Spiritualität des Raumes
erhöhen.
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Eine
barocke Holzskulptur des Hl. Johannes wird von der Gemeinde angekauft.
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Der
weltliche Name der Kirche, Gustav-Adolf, aus der Zeit des dreißigjährigen
Krieges, wird geändert in Evangelische Kirche St. Johannes. Die Namensänderung
erfolgt in Erinnerung an eine Wallfahrtskirche am Gimbacher Hof, aber auch in
Anpassung an die beiden anderen evangelischen Kirchen – Stephanus und Paulus –
in Kelkheim. Im Zuge der Renovierung wird auch die Kirchenraumausstattung
vervollständigt. Es wird beim Kelkheimer Holzbildhauer Johannes N. Klarmann ein
Kreuzweg mit den einzelnen Stationen in Auftrag gegeben.
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Gründung
des Pfadfinderstammes Totila
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Einstellung
von Dr. Friedrich Pechtold als Organist
1986
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Grundsteinlegung
für das Gemeindehaus
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Gründung
des Instrumentalkreises
1997
Einweihung des Taufsteines, entworfen
und hergestellt von Claudia Pense
1998
Einweihung der Tabernakeltür,
entworfen und hergestellt von Bernhard Fischer, Metallarbeiten von Joachim Fox
2000
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Verabschiedung
von Pfarrer Udo Weishaupt in einem Festgottesdienst am 25. März, dem Fest der
Menschwerdung des Herrn
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Einführung
des neuen Pfarrers Andreas Schmalz-Hannappel in einem Festgottesdienst am
22.Oktober
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Gründung
des Vereins zur Förderung der Kinder-, Jugend- und Gemeindearbeit der ev.
Kirchengemeinde St. Johannes e.V. am 29. Oktober
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Gründung
des Seniorencafés
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Neue
junge Krabbelkreise ziehen in das Gemeindehaus
2001
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Gründung
des ersten Spielkreises und des Seniorentanzens, Verabschiedung von Pfarrvikar
Eduard Schmidt
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Gemeinsam
mit dem katholischen Kollegen Pfarrer Peters finden monatliche Gottesdienste
für die Kleinsten in den Gemeinden statt.
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Der
erste Bunte Bibel Morgen mit über 50 Kindern startet an einem Samstag im
Gemeindehaus. Seitdem findet er zweimal im Jahr statt.
2004
Gründung des Förderkreises
"Freunde zur Erhaltung des Kirchenensembles St. Johannes".
2009
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Wahl
des derzeit amtierenden Kirchenvorstands
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Das
Jugendmusical „Tammy und der barmherzige Samariter“ wird mit vielen jungen und
nicht mehr ganz so jungen Gemeindemitgliedern einstudiert und mit großem Erfolg
zweimal im September und November „vor ausverkauftem Haus“ aufgeführt.
2010
Visitation
von St. Johannes durch die Evangelische Lukasgemeinde Glashütten-Oberrod aus
dem Dekanat Idstein der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
2011
Unter
dem Motto „St. Johannes macht sich auf den Weg“ findet im Spätsommer die erste
Gemeindebefragung statt.
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